1873
1918
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1873
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Die Kaiserliche Marine wird im Bereich der neuen Nachrichtenübertragung über
Draht im Jahre 1873 aktiv. Der Chef der „Kaiserlichen Marine-Station der Ostsee“
bittet die „Kaiserliche Telegraphen- Station“ um Ausbildungsunterstützung.
An der „Kaiserlichen Telegraphen-Station“ in Kiel, die seit 1872 die zivilen Tele-
graphisten ausbildete, beginnt der 15-wöchige Lehrgang für einen „Stabswacht-
meister“ und einen „Stabssergeanten“.
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1884
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Der Chef der Admiralität in Berlin, General Leo von Caprivi, verfügt die alleinige
Ausbildung weiterer Marine-Telegraphisten beim „Commando des See- Batallions“.
Hier tauchte auch zum ersten Mal der Begriff „Telegraphen-Schüler“ in der Marine auf.
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1885
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Unter dem „Commando Seebataillon“ in Kiel wird die erste Ausbildungseinrichtung der
Marine-Telegraphisten betrieben. Die erste schriftliche Erwähnung des Begriffes
„Marine-Telegraphen-Schule“ erfolgt 1886 mit Aufstellung des Lehrplans.
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1895
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Die Signalausbildung wurde als eigenständige Laufbahn am
27. Januar 1895 in Kiel aus der nautischen Ausbildung herausgelöst. Das Abzeichen
der Signallaufbahn waren zwei gekreuzte Winkerflaggen.
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1889
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Der stetig steigende Bedarf an Marine-Telegraphisten machte eine organisatorische
Änderung nötig, die zur Gründung der „Marine-Telegraphen-Schule Lehe“
bei Bremerhaven führt. Der Chef der Admiralität,Freiherr von der Goltz, befiehlt die
Einrichtung der Schule in der Matrosen-Artillerie-Kaserne. Die Direktoren der Schule
waren der III. Matrosenartillerie-Abteilung und somit der Inspektion der Marineartillerie
unterstellt. Der Ausbildungsbetrieb wird am 1. April 1889 aufgenommen.
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1899
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Die Funker der Kaiserlichen Marine werden, da technisches Gerät bedient
wird, der 1. Marinewerftdivision zugeteilt und das gesamte Funkwesen der
Torpedoinspektion in Kiel unterstellt.
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1901
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In einem Schreiben des Staatssekretärs des Reichs-Marineamtes wurde erstmals
Flensburg-Mürwik als „...für die Durchführung von Funken-Telegraphie-Kursen
in Aussicht genommene Ausbildungsstätte...“ erwähnt.
Die ersten Ausbildungseinrichtungen sind ab 1.Oktober 1901 die Torpedoschulschiffe
SMS "BLÜCHER" und SMS "FRIEDRICH CARL".
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1910
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Durch Order von Kronprinz Wilhelm und Musterung des
Kommandanten auf dem Torpedoschulschiff SMS "Württem-
berg" wird am 18. Juni 1910 in Flensburg das offizielle Abzeichen
Anker mit Blitz für das F.T.-Personal befohlen.
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1912
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Die „Sektion für Torpedowesen“ wird in eine „Abteilung für
Torpedowesen und Funkentelegraphie“ umgewandelt.
Die F.T.-Ausbildung gewinnt ständig an Bedeutung.
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1918
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Die Funken-Telegraphieschule wird von Flensburg nach Swinemünde verlegt.
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1918
1933
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1920
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Die Schule wird als Marinenachrichtenschule (M.N.S.) nach Flensburg
zurückverlegt, die Unterstellung bleibt beim Torpedowesen.
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1925
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Die Zusammenlegung der Nachrichtenschule mit der Torpedoschule wird mit
Ostseestationsbefehl Nr.75 befohlen.
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1933
1935
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1934
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Mit dem Ostseestationsbefehl Nr. 37 wird die erneute
Auftrennung der Torpedo- und Nachrichtenschule in zwei
eigenständige Schuleinrichtungen befohlen.
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1935
1945 *
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1937
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Die M.N.S. wird der neu gebildeten Marinenachrichteninspektion“ unterstellt.
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1938
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Ein „Nachrichtenmittelressort“ in Wilhelmshaven und Kiel wird gebildet,
deren Beamte in der „Laufbahn der Marine- technik“ zusammengefasst werden.
Zusätzlich wird die M.N.S. Aurich aufgestellt, der nach Kriegsbeginn weitere
Schulungseinrichtungen in Norddeutschland (u.a. Rantum/Sylt, Waren/Müritz, Rügen) folgen.
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1941
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Die bisherige „Nachrichteninspektion“ wird aufgelöst. An ihre Stelle tritt als
Dienststelle „Höherer Kommandeur der Marinenachrichtenschule“
(H.K.N.), dem alle Nachrichtenschulen unterstellt sind
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1945
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Am 7 Mai 1945 verkündet der geschäftsführende Minister, Johann Ludwig Graf Schwerin von
Krosigk, die bedingungslose Kapitulation Deutschlands zum 8. Mai über den Flensburger Sender
aus einem Übertragungswagen im Hof des Postgebäudes (heute „Alte Post“).
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1956
2002
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1956
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Aufstellung der Marinefernmeldeschule Flensburg–Mürwik (MFmS) am 15. Juli 1956.
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1959
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Beginn des 1. Leistungswettkampfes im Fernmeldedienst der Marine, dessen Geschichte
bis in die Reichsmarine zurückreicht.
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1962
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Die Marinefernmeldeschule (MFmS) wird dem Kommando Marine-Führungsdienste unterstellt.
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1965
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Die Winkerausbildung wird eingestellt und nur noch auf
freiwilliger Basis an der Marinefernmeldeschule dem zukünftigen Signalpersonal vermittelt.
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1967
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Die Mannschaft der Marinefernmeldeschule belegt bei dem
NAVCOMMCOMP (Nato Naval Communication Training Competition) mit Italien (gleiche Punktzahl) den 1. Platz.
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1973
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Die Marinefernmeldeschule (MFmS) wird dem Marineamt unterstellt.
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1987
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Zur Verbesserung der Führungsfähigkeit des dem Marineamt unterstellten
Bereichs wird als Truppenversuch eine neue truppendienstliche Unterstellung für die
nächsten 2 Jahre befohlen. Die Schulen und Lehrgruppen werden dem Admiral Ausbildung
unterstellt, was letztendlich zur festen Einrichtung wird.
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1990
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Die ersten Soldaten mit Vordienstzeit in der Volksmarine
nehmen an Lehrgängen der Marinefernmeldeschule der Deutschen Marine teil.
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1992
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Die letzten Leistungswettkämpfe im Fernmeldedienst der Marine werden ausgetragen.
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1996
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Einstellung der Tastfunkausbildung - Ende einer funktechnischen Ära.
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1997
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Der 100.000 Lehrgangsteilnehmer im Fernmeldedienst durchläuft seine
Ausbildung an der Marinefernmeldeschule.
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2002
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Die Marinefernmeldeschule wird nach 46 Jahren ihres Bestehens am 26.09.02
durch den Admiral Marineausbildung im Rahmen einer Abschlußmusterung aufgelöst.
Die bisherige technische Ausbildung wird an die Marinetechnikschule nach Parow bei
Stralsund und die operative Ausbildung an die Marineoperationsschule nach
Bremerhaven verlegt. Eine 100-jährige Geschichte der Fernmeldeausbildung für
Deutsche Marinen in Flensburg geht damit zu Ende.
Das bisherige Objekt Marinefernmeldeschule Flensburg-Mürwik wird zur neuen "Schule
für Strategische Aufklärung" der Bundeswehr und der Streitkräftebasis
(SKB) unterstellt.
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